Missbrauchsstudie – Gemeinsamer Brief der Zuger Kirchenratspräsidien an Bischof Felix Gmür


Die Präsidien aller Zuger Kirchgemeinden signalisieren in einem gemeinsamen Brief an Bischof Felix Gmür eine gleichzeitig kritische wie konstruktive Haltung. Sie sind auch bereit, weiterhin einvernehmlich mit ihm unterwegs zu sein.

Als Ausgangspunkt des Schreibens vom 13. Dezember nehmen die Präsidentin und die Präsidenten der Kirchgemeinden die von der Kirche in Auftrag gegebene Pilotstudie, welche die Bischöfe und systemisches Versagen der Kirche ins mediale Scheinwerferlicht gerückt hat. An erster Stelle bekunden die Zuger Verantwortlichen ihre Solidarität mit den von Übergriffen Betroffenen.

Finanzielle Konsequenzen nicht zielführend

Im Brief signalisieren sie, dass sie die Entwicklungen im Bistum aufmerksam und besorgt verfolgen. In ihrer Funktion stehen sie selbst auch im Rampenlicht. Forderungen nach finanziellen Konsequenzen für das Bistum erachten die Präsidien nicht als zielführend. Zur Kenntnis nehmen muss der Bischof, dass die hohe Zahl von Austritten im Zusammenhang mit der Pilotstudie die Kirchgemeinden besorgt, weil jeder Austritt sich direkt auf deren Budget und damit die Arbeit an der Basis auswirkt.

Vieles hätte vor Jahren realisiert werden sollen

Neben der Anerkennung, dass einige Forderungen (z.B. Beizug externer Fachpersonen für die Voruntersuchung gegen die Bischöfe, Einrichten einer unabhängigen Meldestelle für Missbrauchsfälle, Errichtung eines interdiözesanen kirchlichen Strafgerichts mit Beteiligung der RKZ) bereits umgesetzt sind oder kurz vor der Umsetzung stehen, stellen die Zuger Verantwortlichen kritisch fest, dass vieles schon Jahre früher hätte realisiert werden können und sollen.

Proaktive Kommunikation und klare Entscheidungen gewünscht

Vom Bischof wünschen sie sich proaktive, zeitnahe und direkte Information, um vor Ort selbst sachgerecht kommunizieren zu können und damit den Bischof in seiner Arbeit zu unterstützen. Der Brief ermutigt den Bischof, mit klaren Entscheidungen vorwärtszugehen und offene Forderungen entschlossen umzusetzen. Als eigenen Beitrag an eine glaubwürdige Kirche versichern die Präsidien, dass sie im eigenen Verantwortungsbereich genau hinschauen, Massnahmen ergreifen und für Prävention sorgen.

Den ganze Wortlaut des Briefes können Sie im folgenden Link nachlesen:

Brief Präsidien an Bischof Felix